Wie eine professionelle Server-Wartung abläuft

Michael Martikan leistet Support per Fernwartung und Telefon

Server sind das IT-Herzstück jedes Unternehmens. Um Ausfälle zu vermeiden, sollten sie regelmäßig gewartet werden wie ein gutes Fahrzeug. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, wie ich dabei vorgehe.

Prinzipiell überwache ich die Server meiner Kunden mit einem Monitoring-System, das etwaige Ausfälle von Serverdiensten, fehlende Viren-Updates oder andere systemrelevante Unregelmäßigkeiten meldet. Damit kann ich Fehler rasch erkennen und beheben.

Zusätzlich verbinde ich mich einmal pro Monat mit dem Server und überprüfe anhand einer Checkliste manuell die Hardware, das Betriebssystem und alle wichtigen Applikationen. Üblicherweise erfolgt diese Wartung nach dem zweiten Dienstag im Monat. An diesem Microsoft Patch Day veröffentlicht der Konzern aus Redmond seine Updates.

Auch wenn der Server rund um die Uhr, 24/7 überwacht wird, sind manche Probleme erst bei der regelmäßigen Inspektion zu erkennen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die mit wenigen Mausklicks behoben werden können. Doch wenn sich kleinere Probleme summieren, kann das mit der Zeit Anwendung beeinträchtigen oder sogar zum Ausfall des Servers führen.

Ich überprüfe den verfügbaren Speicherplatz und analysiere die Hardware Log Files und Windows-Ereignisprotokolle. Sie geben einen guten Überblick über den Status des Systems. Mit etwas Erfahrung und Detektivgespür kann aus der Vielzahl an Meldungen eine Fehlerquelle oder ein Systemengpass frühzeitig erkannt und behoben werden.

Im nächsten Schritt suche ich nach Updates für bekannte Softwareprobleme oder Sicherheitslücken und kontrolliere den Virenscanner. Zwar überwacht das Monitoring-System, ob die Virensignatur immer auf dem aktuellen Stand ist, aber ein kurzer Blick lässt auch hier Unstimmigkeiten erkennen und beseitigen. Mitunter erfordert eine Meldung oder ein Upgrade der Virenschutzsoftware ein sofortiges Handeln.

Generell wird täglich kontrolliert, ob die Datensicherung erfolgreich war. Bei der monatlichen Serversicherung überprüfe ich zusätzlich noch einmal das Sicherungsprotokoll und stelle zufällig ausgewählte Dateien in einem eigens dafür vorbereiteten Ordner wieder her. Damit habe ich den Nachweis, dass die Datensicherung auch tatsächlich funktioniert. Erfolgsmeldungen allein bringen nichts, im Fehlerfall muss ich die Daten wiederherstellen können. Nebenbei bemerkt: Die Datenschutz Grundverordnung verpflichtet uns zu solchen Wiederherstelltests.

Damit auch der Arbeitsspeicher wieder richtig gesäubert wird, erfolgt zum Abschluss der Wartung ein Server-Neustart – natürlich außerhalb der Betriebszeiten. Dann ist der Server wieder bereit für den nächsten Monats-Marathon.

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